Wie Markus Sontheimer und Gudrun Degenhart die (kulturelle) Transformation der ISS A/S mitgestalten

Gudrun Degenhart, CEO Germany ISS A/S, Markus Sontheimer, Group CIDO ISS A/S und Michél-Philipp Maruhn (Host & Founder DIGITALWERK)

Gudrun Degenhart, CEO Germany ISS A/S, Markus Sontheimer, Group CIDO ISS A/S und Michél-Philipp Maruhn (Host & Founder DIGITALWERK)

Die ISS A/S versteht sich als Facility Service Unternehmen und hebt sich damit klar von anderen Unternehmen in der Branche ab - ebenso wie mit ihrem Engagement für eine wertschätzende Unternehmenskultur, in der jede:r Mitarbeitende er/sie selbst sein kann.

Wenn von ISS die Rede ist, denken viele direkt an Weltraummissionen. Doch auch wenn das Unternehmen, für das Gudrun Degenhart und Markus Sontheimer arbeiten, den gleichen Namen trägt, hat es damit rein gar nichts zu tun: Die ISS A/S ist ein Facility Service Unternehmen, das in 77 Ländern weltweit verschiedenste Dienstleistungen im Bereich Gebäudemanagement erbringt. Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet, beschäftigt die ISS A/S heute mehr als 360.000 Mitarbeitende, davon 11.000 in Deutschland. 

Mit ihrem Ansatz als Facility Service anstatt Facility Management Unternehmen verfolgt die ISS A/S einen anderen Ansatz als die meisten Firmen in der Branche. Und genau das ist auch ihr Ziel.

Wir erbringen die Dienstleistungen wirklich mit eigenen Mitarbeitenden. Natürlich managen wir auch, aber der hohe Eigenleistungsanteil macht uns besonders”, sagt Gudrun Degenhart. 

Als CEO der ISS Facility Services Holding GmbH verantwortet sie seit September 2022 das Deutschlandgeschäft der ISS A/S. Sie versteht sich in der Rolle nicht nur als Chief Executive Officer, sondern gleichzeitig auch als Culture Executive Officer. Ihre Begeisterung für dieses Thema entfachte nicht zuletzt ihr vorheriger Arbeitgeber - die Lindner Group, Europas Marktführer im Innenausbau. Mit der Aufgabe, das Zentral- und Osteuropa-Geschäft des Unternehmens aufzubauen, wurde sie damals ins kalte Wasser geworfen. Doch dank der Unterstützung im Unternehmen, konnte sie darauf eine steile Karriere aufbauen.

Unterstützung war es auch, die Markus Sontheimer in seiner Karriere schnell weit gebracht hat. Vor der ISS A/S hat er Stationen bei Mercedes, der Deutschen Bank und bei DB Schenker durchlaufen. Was sich dabei trotz vier Industrien und zahlreicher Arbeitsweisen nie geändert hat - sein Fokus auf Tech:

“Tech ist für mich ein sehr spannendes Thema. Wenn man dieses in verschiedenen Industrien anwendet, ist die persönliche Lernkurve unglaublich steil. Deshalb hat es die Faszination für mich nicht verloren - bis heute.” 

Was ist das Erfolgsrezept für eine Karriere im Top Management?

Neben der Unterstützung, die beide in ihrem Werdegang erfahren haben, ist Markus Sontheimer überzeugt, dass die eigene Motivation eine entscheidende Rolle spielt. Wer die Energie hat, den motiviert Markus Sontheimer, diese einzusetzen und sich zu trauen, die Chancen zu nutzen, die kommen.

Trotzdem ist er überzeugt: Es ist nicht für jede:n der richtige Weg: Eine Karriere kann nicht erzwungen werden. “Man kann das nicht planen und wer eher sagt “naja, ich will eigentlich nicht”, muss sich den Willen voranzukommen, nicht einreden.” Allein das Geld als Motivation zu sehen, reicht seiner Meinung nach nicht aus.

Dass es elementar wichtig ist, einen guten Chef zu haben, die oder der die Mitarbeitenden fördert, fordert und Potenziale erkennt, kann auch Gudrun Degenhart bestätigen. Mit gerade einmal 25 Jahren wurde sie Geschäftsführerin, mit 31 war sie im Vorstand - nicht nur, aber auch, weil jemand an sie geglaubt hat. Doch auch wenn die Unterstützung ein Startschuss sein kann, reicht sie für den Sprung ganz nach oben noch nicht aus: Dafür braucht es den Willen, stets über sich hinaus zu wachsen.

“Man muss sich immer fragen: Geht das? Kann man das noch stretchen? Gibt es noch eine andere Idee? Dieses nicht aufgeben, immer weiter nach Lösungen suchen, bringt mehr Verantwortung. Und dann hast du Erfolg, freust dich drüber, kannst ein Team aufbauen.”

Für Gudrun Degenhart selbst waren diese Fragen einerseits wichtig, um über sich hinaus zu wachsen, aber auch um zu erkennen, wann es Zeit für einen Richtungswechsel ist: “Wenn ich keine Antwort mehr wusste, wusste ich: Jetzt muss ich weiterziehen.” Und das hat sie im Lauf ihrer Karriere dann auch einige Male so gemacht. Nach der Lindner Group folgten Stationen bei der BayWa AG, Schöck Bauteile AG, TK Elevator, ThyssenKrupp und schließlich der ISS A/S. 

So unterschiedlich ihre Stationen auch waren, begegnete Gudrun Degenhart dabei immer wieder demselben Thema: Transformation. Eine Aufgabe, die sie auch jetzt als CEO Deutschland bei der ISS A/S begleitet. 

Was heißt Transformation für die ISS A/S in Deutschland?

Seit der Gründung Anfang des 20. Jahrhunderts hat sich die ISS A/S immer mehr zu dem Facility Service Unternehmen entwickelt, für das es heute bekannt ist. Anders als klassische Facility Management Unternehmen decken sie mit ihren Leistungen den Rundumservice für die Facility und ihre Nutzer ab. Von der Wartung von Rechenzentren, der Technik von Funktürmen, Betriebsrestaurants, Events für Mitarbeitende kann alles dabei sein. Fühlen sich Menschen in einem Gebäude wohl? Gehen Mitarbeitende gern zur Arbeit? Ist die Kantine gut? Wie sehen Arbeitsplätze aus? Fragestellungen wie diese sind es, für die die ISS A/S Lösungen entwickelt. Um die Employee Journey von Anfang bis Ende begleiten zu können, gehen technische Services dabei mit Dienstleistungen Hand in Hand. Denn zu einem positiven Erlebnis am Arbeitsplatz gehört auch, dass der Aufzug funktioniert, die Luftfeuchtigkeit stimmt und der Tiefgaragenstellplatz frei ist.

Die technischen Services nehmen vor allem in Deutschland einen hohen Stellenwert ein. Knapp 60% machen sie an den gesamten Leistungen des Unternehmens aus. “Das unterscheidet uns in der Gruppe”, so Gudrun Degenhart.

Was macht die Unternehmenskultur der ISS A/S so besonders?

Für die CEO Deutschland ist die Kultur neben dem breiten Serviceangebot eine Kernkompetenz der ISS A/S. Und auch eine Kompetenz, die sie von anderen Unternehmen in der Branche entscheidet. Denn in der Facility Management Industrie ist dies ein Thema, das nicht unbedingt ganz oben auf der Agenda steht. Meist arbeiten die Firmen mit Zeitarbeitsunternehmen zusammen und arbeiten vor allem mit dem Ziel der Kostenoptimierung. Anders bei der ISS A/S: Hier wird die Unternehmenskultur groß geschrieben. Die Mitarbeitenden sind fest angestellt und ganz oben auf der Agenda steht deren Wohlbefinden. Denn das Team ist überzeugt: Nur wer gerne bei einem Unternehmen arbeitet, kann auch beim Kunden dafür sorgen, dass seine Mitarbeitenden gerne dort arbeiten. 

Um dies sicherzustellen, setzt die ISS A/S auf zwei Signature Moves: Ausbildung und Faire Bezahlung. In “Place Maker Schulungen” werden Interessenten - auch Quereinsteiger - entsprechend aus- und fortgebildet. In Deutschland haben von Juli 2022 bis März 2023 über 4000 Menschen an diesen teilgenommen, global sollen es in den nächsten Jahren über 150.000 werden. Neben der Ausbildung setzt sich die ISS A/S außerdem dafür ein, Living Wages zu bezahlen, die über den Mindestlohn hinausgehen. 

Gudrun Degenhart ist überzeugt, dass diese Initiativen wichtige Voraussetzungen für die gute Performance ihrer Mitarbeitenden ist: 

“Es ist in der tiefsten DNA von ISS, dass Mitarbeitende sich wohlfühlen sollen, um ihre bestmögliche Service Performance bringen zu können. Wir sagen A place to be you. Und wenn du dich nicht verstecken musst, dann kannst du eben 100 % sein.”

Wie funktioniert die technische Entwicklung bei der ISS A/S?

Mit der Unternehmensstrategie, die 2020 verabschiedet wurde, hat sich die ISS A/S klar das Ziel gesetzt, Technologieführer in der Industrie zu werden. Hierfür wurde zunächst eine klare Strategie definiert und anschließend ein IT-Headquarter in Warschau gegründet, wo heute mehrere 100 Programmier an IoT Systemen, Big Data Analysen, Apps für Mitarbeitende oder Kunden arbeiten. Die Bandbreite der digitalen Anwendungen ist dabei so vielfältig wie die Services der ISS A/S selbst. Von Apps zur Buchung von Plätzen im Büro über Anwendungen zur Optimierung der Reinigungspläne über Einsatzpläne der Elektriker ist für nahezu jeden Anwendungsfall etwas dabei. 

Da die ISS A/S mit Kunden aus hochsensiblen Branchen wie Banken oder Kritischer Infrastruktur zusammenarbeiten, dreht sich bei der technischen Entwicklung viel um Cybersecurity. Dedizierte Teams prüfen die Produkte dabei regelmäßig auf Schwachstellen und sorgen so dafür, dass sie die höchsten Sicherheitsanforderungen erfüllen, die denen der Bankenbranche entsprechen.

Dass die technische Entwicklung bei der ISS A/S in so kurzer Zeit so breit und erfolgreich aufgebaut werden konnte, führt Markus Sontheimer nicht zuletzt einmal mehr auf die Kultur im Unternehmen zurück, die vom CEO bis zum Mitarbeitenden von Offenheit, einer gelebten Feedbackkultur und einem nahmbaren Verhältnis vom CEO bis zu allen Mitarbeitenden geprägt ist. Eine Unternehmenskultur, die den Mitarbeitenden die Möglichkeit gibt, sie selbst zu ein - A place to be You. 

Die Themen des DIGITALWERK Podcasts mit Gudrun Degenhart und Markus Sontheimer im Überblick:

  • Wie die ISS A/S Unternehmenskultur lebt und sich für das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden einsetzt (00:02:35)
  • Wie es Gudrun Degenhart und Markus Sontheimer ins Top Management geschafft haben (00:13:27)
  • Was Transformation für die ISS A/S bedeutet (00:25:08)
  • Wie Software Entwicklung bei der ISS A/S abläuft (00:31:25)

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