August 12, 2025
Was passiert, wenn aus universitärer Forschung ein Unternehmen mit echtem Markteinfluss wird? Johannes Fütterer, CEO und Mitgründer von aedifion, spricht im neuen Podcast darüber, wie ein wissenschaftlicher Ansatz zur Digitalisierung von Gebäuden in ein PropTech der Extraklasse münden kann. Seit 2017 entwickelt aedifion eine cloudbasierte Plattform zur Optimierung von Energieverbrauch und Betriebstechnik in Nichtwohngebäuden. Inzwischen hat das Unternehmen über 500 Gebäude digitalisiert und an die 34 Millionen Euro Kapital eingesammelt.
aedifion schafft Transparenz im Gebäudebetrieb: Von Heizung über Lüftung bis zur Steuerung werden Daten erhoben, analysiert und zur intelligenten Regelung genutzt. Das spart nicht nur CO₂, sondern auch Betriebskosten – oft zweistellig. Der Ansatz richtet sich an Facility Manager, Asset Manager und Projektentwickler, die bestehende Immobilien smarter und nachhaltiger machen wollen. Besonders spannend: Selbst alte Gebäude lassen sich mit Retrofit-Sensorik aufrüsten.
Wir holen alle technischen Betriebsdaten aus Gebäuden raus, die in dem System sowieso drin sind. Das können in einem 10.000 Quadratmeter Bürogebäude durchaus mal 5000 Datenpunkte sein.
Langfristig will aedifion eine Million Gebäude bei der Digitalisierung im Gebäudebetrieb begleiten. Die Vision ist, dass sich moderne Gebäude in Zukunft mit Plattformbetrieb effizient steuern lassen. Dabei geht es nicht nur um Energieeffizienz, sondern auch um Unabhängigkeit von proprietären Systemen großer, namhafter Hersteller.
Johannes ist sich überzeugt, dass der Smart-Building-Markt kein Winner-takes-it-all-Markt ist – noch nicht. Der europäische Fokus wird durch Investoren wie Eurazeo verstärkt. Bestandsinvestoren wie Dees & Sommer erhöhten ihr Engagement. Mit starker Förderung im Rücken kann die internationale Präsenz stärker ausgebaut werden, um in Zukunft den gesamten europäischen Markt zu bedienen.
Neben technischer Exzellenz geht es Johannes auch um gesellschaftlichen Impact. Er kritisiert, dass Europa die erste Welle der digitalen Wertschöpfung verschlafen hat – bei AI und Cloud dominieren US-Firmen. Doch in Bereichen wie Gebäudetechnik sei es noch nicht zu spät, Vorreiter zu werden. Wenn Politik, Markt und Technologie zusammenspielen, könne der Gebäudesektor sogar ein Paradebeispiel für europäische Digitalisierung werden.
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