Holzrevolution: die Mission von TRIQBRIQ, Nachhaltigkeit im Bauwesen zu fördern

Max Wörner (Co-Founder / Vorstand bei TRIQBRIQ AG) und Michél-Philipp Maruhn (Founder & Managing Director DIGITALWERK)

Max Wörner (Co-Founder / Vorstand bei TRIQBRIQ AG) und Michél-Philipp Maruhn (Founder & Managing Director DIGITALWERK)

Von der Idee zur Realität: Die Entstehungsgeschichte hinter TRIQBRIQs modularem Baustein aus Holz

Max Wörner, ein Mann mit einer Vision und einem unermüdlichen Streben nach Innovation, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Baubranche zu revolutionieren. Von einem jungen Unternehmer, der bereits mit 18 Jahren sein erstes Einzelunternehmen gründete, bis hin zum heutigen Vorstand der  TRIQBRIQ AG, hat Max einen beeindruckenden Weg zurückgelegt.

Sein Werdegang ist geprägt von einem unstillbaren Durst nach Fortschritt und einer Leidenschaft für die Natur. Ursprünglich aus dem Leistungssport kommend, war Max viel in der Natur unterwegs, vor allem beim Klettern. Diese Erfahrungen brachten ihn schließlich in die Welt des Bauens. Doch während der Baubranche oft der Ruf der Nachhaltigkeit fehlt, sah Max hier eine Chance für Veränderung.

Mit einem ausgeprägten Sinn für Prozesse und einem starken Netzwerk an Partner:innen begann Max, in die Baubranche einzutauchen. Er gründete Unternehmen, renovierte Immobilien und entwickelte Projekte – alles mit dem Ziel, nachhaltiger zu gestalten. Doch es war seine Affinität zu Holz, die schließlich den Wendepunkt markierte.

Für Max ist Holz nicht nur ein Baumaterial, sondern eine Quelle der Begeisterung. Die Tatsache, dass Holz zu einem Großteil aus Luft und Biomasse entsteht, fasziniert ihn. Hinzu kommen die bauphysikalischen Eigenschaften und die langjährige Tradition des Holzbaus. Warum also nicht auf diesen bewährten Rohstoff setzen und die Vorteile nutzen?

"Also erstensmal ist der Werkstoff Holz genial. Er entsteht einfach so wirklich durch Luft und Liebe. Also 99,9 und ein paar zerquetschte Prozent kommen wirklich aus der Luft und daraus wird Biomasse."
– Max Wörner

Doch Max erkannte auch die Herausforderungen der Holzbauindustrie – von der Vermarktung bis hin zu den Prozessen. TRIQBRIQ AG wurde geboren aus dem Wunsch, diese Hindernisse zu überwinden und den Holzbau in die Zukunft zu führen.

Von der Idee zur Fabrik: Die Entstehung der TRIQBRIQ-Produktion

Nachdem die Vision geboren war, musste sie in die Realität umgesetzt werden. Max und sein Team standen vor zahlreichen Herausforderungen. Eines der größten Hindernisse war die Produktion selbst. Wie baut man eine Fabrik für ein Produkt, das es so noch nicht gab?

Die ersten Prototypen der Bricks aus Holz wurden von Hand gefertigt, mit einfachen Werkzeugen und viel Geduld. Doch bald wurde klar, dass diese Methode nicht nachhaltig war – weder ökonomisch noch effizient. Also musste eine neue Lösung her.

Max und sein Team nahmen die Sache selbst in die Hand. Sie recherchierten, experimentierten und lernten alles über Automatisierung und Holzbearbeitung. Schließlich beschlossen sie, ihre eigene Produktionsanlage zu bauen. Mit gebrauchten Industrierobotern und einem DIY-Ansatz begannen sie, die Anlage Stück für Stück aufzubauen.

Es war ein Prozess voller Herausforderungen und Rückschläge. Aber Max und sein Team ließen sich nicht entmutigen. Sie kämpften sich durch lange Nächte und technische Probleme, bis ihr Traum endlich Realität wurde.

Heute steht in Tübingen die erste TRIQBRIQ-Fabrik. Hier werden die einzigartigen Bausteine mit einer Präzision und Geschwindigkeit hergestellt, die zu Beginn undenkbar schien. Jeder Stein ist ein Symbol für die unermüdliche Entschlossenheit eines Teams, das an seine Vision geglaubt hat.

Modulare Bauweise mit TRIQBRIQ

Max erläutert ausführlich die vielfältigen Quellen, aus denen das Holz für die TRIQBRIQ-Produktion stammt. Dabei betont er die Experimentierfreude des Unternehmens in Bezug auf verschiedene Holzarten und -quellen, die dank ihrer Technologie problemlos verarbeitet werden können. Max erklärt, dass die Grundstruktur jedes Bricks aus einem einzigen Stück Holz besteht, das in kleinere Elemente geschnitten und dann mithilfe von Holzdübeln zu einem stabilen Modul verbunden wird. Diese innovative Bauweise ermöglicht es, verschiedene Holzsorten zu verwenden, ohne auf Leim oder Verbundwerkstoffe zurückgreifen zu müssen.

Michél ist beeindruckt von der Produktionskapazität und fragt, wie viele Steine pro Tag oder Woche hergestellt werden. Max erzählt, dass das Werk bereits einen beachtlichen Output erreicht hat, aber aufgrund der steigenden Nachfrage und der begrenzten Logistikfähigkeiten des Standorts eine rasche Skalierung erforderlich ist. TRIQBRIQ plant, ihre Produktionskapazität durch die Integration weiterer Anlagen zu erhöhen und das Produktionsverfahren modular zu gestalten, um Engpässe zu vermeiden und die Logistik zu optimieren.

Als Michél nach den potenziellen Kunden von TRIQBRIQ fragt, erklärt Max, dass Architekt:innen, Projektentwickler:innen und Bauunternehmer:innen gleichermaßen an dem innovativen Baustoff interessiert sind. Er betont die Einfachheit der Installation, die es sogar Fachkräften außerhalb des traditionellen Baugewerbes ermöglicht, die Steine zu verbauen. Dies ist Teil ihrer Strategie, sich nicht nur an spezialisierte Baufirmen zu richten, sondern auch an breitere Märkte wie den Rohbau- und Hochbau.

Max erläutert die Herausforderungen traditioneller Bauprozesse und die Vorteile der modularen Bauweise von TRIQBRIQ. Er betont die Bedeutung von Effizienz und Flexibilität im Bauprozess und erklärt, warum kleine Arbeitspakete und eine dezentrale Fertigung den Bauablauf optimieren können. Max macht deutlich, dass TRIQBRIQ nicht nur auf große Projekte abzielt, sondern auch individuelle Kundenwünsche berücksichtigt und ein Netzwerk von Partner:innen aufgebaut hat, um eine ganzheitliche Lösung anzubieten.

Als Michél nach der Akzeptanz des Unternehmens in der Bauindustrie fragt, erklärt Max, dass TRIQBRIQ zur richtigen Zeit mit einem innovativen Produkt auf den Markt gekommen ist, das die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Baustoffen bedient. Er betont die Bedeutung von Partnerschaften und betont, dass alle Partner:innen im Netzwerk von TRIQBRIQ profitieren sollen. 

"Jeder soll sein Geld verdienen und jeder Partner ist extrem wichtig. Also wenn ich was gelernt habe im Unternehmertum, dann ist es Netzwerk, Partnerschaften und Zusammenarbeiten. Jeder soll daran Geld verdienen, denn umso mehr kann man skalieren."
– Max Wörner

Max spricht auch über die Herausforderungen bei der Etablierung des Unternehmens in der Bauindustrie und die Notwendigkeit, die Ideologie und die Werte von TRIQBRIQ in der gesamten Lieferkette zu verankern.

Schließlich diskutieren Michél und Max die Rolle des Vertriebs und die Art und Weise, wie TRIQBRIQ seine Produkte vertreibt. Max erklärt, dass das Unternehmen bisher auf direkten Vertrieb verzichtet und stattdessen auf Netzwerkarbeit und Öffentlichkeitsarbeit setzt. Er betont die Bedeutung von Beratung und individueller Betreuung für Kund:innen, um sicherzustellen, dass nachhaltiges Bauen nicht nur eine Option ist, sondern zur Norm wird. Das Unternehmen möchte nicht nur revolutionäre Produkte entwickeln, sondern auch die gesamte Branche in eine neue Ära des Bauens führen.

Ein Blick in die Zukunft des Bauens: Technologische Innovationen und neue Wege

Max erzählt, dass ihre patentierte dreiaxiale Struktur weltweit geschützt ist, was es für Wettbewerber:innen schwierig macht, ähnliche Produkte herzustellen. Diese innovative Bauweise ermöglicht es ihnen, herkömmliche Mauersteine durch ihre modularen Ziegelsteine zu ersetzen, was eine bahnbrechende Veränderung im Bauwesen darstellt.

Doch was ist mit der Konkurrenz? Michél erkundigt sich nach etablierten Playern in der Branche und möglichen Veränderungen im Markt. Max erklärt, dass es derzeit keine vergleichbaren Produkte gibt und dass sie eine Nische besetzen, die bisher unerreicht war. Während es kleinere Bauteilsysteme aus anderen Ländern gibt, sind diese entweder noch nicht zugelassen oder erfordern zusätzliche Verstärkungen, die ihre Effizienz beeinträchtigen.

Ein weiteres interessantes Gesprächsthema ist der Einsatz ihrer Technologie im Geschosswohnungsbau. Max offenbart, dass sie bereits eine Statik für ein achtgeschossiges Gebäude entwickelt haben und sogar die Möglichkeit sehen, noch höher zu bauen, indem sie verschiedene Festigkeitsklassen von Holz mischen. Diese Flexibilität ermöglicht es ihnen, große Gebäude mit Leichtigkeit zu konstruieren und dabei innovative Lösungen für statische Herausforderungen zu finden.

Doch wie sieht es mit hybriden Konstruktionen aus? Michél fragt nach der Integration von Betonelementen wie Fahrstuhlschächten in ihre Holzbauweise. Max betont, dass sie technologieoffen sind und bereit sind, alle Möglichkeiten zu erkunden, um ihren Kund:innen die bestmöglichen Lösungen anzubieten. Während einige Elemente wie Fahrstuhlschächte aus Beton sein können, streben sie danach, so viel wie möglich auf Holz umzustellen, um die ökologischen Vorteile dieser Bauweise zu maximieren.

Abschließend diskutieren die beiden über die Zukunft von TRIQBRIQ und die Möglichkeit, ihre Technologie in einem Franchise-System zu skalieren. Max zeigt sich optimistisch und betont die Vielfalt der Wege, die vor ihnen liegen. Von der Weiterentwicklung ihrer Produkte bis hin zur Zusammenarbeit mit bestehenden Fertigungsanlagen erkennen sie zahlreiche Möglichkeiten, ihr Geschäft auszubauen und gleichzeitig ihre Vision einer nachhaltigeren Bauweise zu verwirklichen.

Die Themen des DIGITALWERK Podcasts mit Max Wörner im Überblick:

  • (00:00:00) Um was geht es in der Podcastfolge?
  • (00:02:08) Welchen Werdegang hat Max Wörner?
  • (00:07:41) Was war der ausschlaggebende Punkt, um Holz in den Fertigungsprozess zu integrieren?
  • (00:16:07) Wo kommt das Holz für TRIQBRIQ her?
  • (00:28:32) Wie wurde TRIQBRIQ in der Baubranche aufgenommen?

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