Deutschland und die Olympischen Spiele: Berliner und Hamburger Ambitionen!

June 25, 2025
Autor/in:
Thomas Lippold

Die Olympischen Spiele bringen nicht nur sportliche Höchstleistungen, sondern auch immense städtebauliche Veränderungen mit sich. In Deutschland arbeiten derzeit die vier Regionen an Konzepten für eine mögliche Austragung. Im Artikel haben wir uns die Konzepte für Hamburg und Berlin angeschaut.

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Das Berliner Olympiastadion von oben. ©CC-BY-SA-4.0/Cordhg

Welche Pläne stecken hinter den Bewerbungskonzepten aus Hamburg und Berlin?

Im Mittelpunkt stehen Fragen der nachhaltigen Stadtentwicklung, der Nutzung bestehender Bauten und der langfristigen Wohnraumnutzung. Der Fokus liegt dabei klar auf ressourcenschonendem Bauen, temporären Strukturen und der Umwandlung olympischer Infrastruktur in zukunftsfähigen Wohn- und Arbeitsraum. In diesem Artikel haben wir uns angeschaut, was die Bewerbungen für Berlin & Hamburg für die Städte bedeuten könnten!

Kann Berlin 100 Jahre nach den letzten Spielen eine demokratische Neuauflage liefern? 

Das Berliner Konzept „Berlin+“ setzt stark auf eine dezentrale Nutzung bereits bestehender Bauten – etwa das historische Olympiastadion, das für Leichtathletik ohne Umbauten genutzt werden kann. Auch andere Regionen Deutschlands sollen eingebunden werden. Neue Bauvorhaben beschränken sich auf temporäre Strukturen, wie die geplante Schwimmarena im Sportforum Hohenschönhausen, die nach dem Event rückgebaut werden soll.

Das Berliner Olympiastadion. © CC-BY-SA 2.0+/Matti Blume

Das größte bauliche Projekt ist das Olympische Dorf auf dem Messegelände, das später in 2.500 bezahlbare Wohnungen umgewandelt wird – ein zentrales Argument für nachhaltige Stadtentwicklung. Auch die Integration anderer Städte wie Leipzig, Kiel oder Rostock entlastet Berlin beim Neubau von Sportstätten.

Die Hälfte der BerlinerInnen hat Lust. Doch hat Berlin das Geld?

Ein Risiko könnte Berlins hohe Schuldenlast sein. Dazu kommt, dass man sich bei baulichen Großprojekten in der Vergangenheit häufig nicht mit Ruhm bekleckert hat (zum Beispiel der BER). Ein dauerhaft positives Vermächtnis soll vor allem durch Wohnbau und die temporäre, klimaneutrale Bauweise erreicht werden. In einer Umfrage des rbb im Juni fanden 46 % der befragten Berliner eine Olympiabewerbung “eher gut”, 43 % sagten “eher schlecht”. 

Hamburg: Ein Olympia der kurzen Wege?

Hamburgs Konzept überzeugt mit einem besonders zentralisierten Ansatz: 82 % der Wettkampfstätten befinden sich im städtischen Kern. Das bedeutet, dass ein Großteil der Wettkampfstätten mit der vorhandenen Infrastruktur erreicht werden kann. 

Größtes Bauprojekt ist das geplante Leichtathletikstadion im OlympiaPark Altona – ein Stadionneubau, der jedoch auch als Fußballarena für den HSV oder als Konzertvenue dauerhaft genutzt werden soll. Im Volksparkstadion soll ein temporärer Bau für die Schwimmwettbewerbe entstehen, Tribünen sollen 17.500 Zuschauern Platz bieten. 

Visualisierung eines Schwimmwettbewerbes im Volksparkstadion. © MOKA-Studio

Das Olympische Dorf ist als Teil der „Science City“ in Bahrenfeld geplant – ein neues Stadtquartier mit Fokus auf Wissenschaft, Wohnen und Arbeiten, das langfristig Wohnungen, Labore und Hörsäle bieten soll. Hamburg stellt sich damit als innovativer Player in der Verbindung von Sportgroßereignis und urbanem Zukunftsraum auf. 

Wollen die Hamburgerinnen und Hamburger ein Olympia dieses Mal?

Noch offen sind Details zu Grundstücksfragen. Die Erfahrungen aus der gescheiterten Bewerbung 2015 wirken nach, vor allem mit Blick auf Akzeptanz neuer Bauprojekte. Ein Bürgerentscheid im Mai 2026 wird zeigen, ob die Bevölkerung das Bauvorhaben und die Vision mitträgt. Im November 2015 entschieden sich 51,6 % der Hamburgerinnen und Hamburger entschlossen, eine damalige Kampagne für die Spiele 2024 oder 2028 nicht fortzusetzen. 

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