Was wird aus den Luxusimmobilien des Signa-Konzerns?

August 7, 2024
Autor/in:
Thomas Lippold

In Deutschland und der Welt stehen beeindruckende Immobilien, die noch - oder seit kurzem nicht mehr - zum insolventen Signa-Konzern des österreichischen Immobilienspekulanten René Benko gehörten. Wir stellen euch hier vier spannende Objekte vor, die gerade den Besitzer wechselten - oder kurz davor stehen.

Bildquelle:
pixabay

Berlins berühmtes Kaufhaus des Westens

Eins der bekanntesten Warenhäuser Europas steht in Deutschlands Hauptstadt Berlin. Am Wittenbergplatz im schicken Stadtteil Schöneberg kann man auf 60.000 Quadratmetern Verkaufsfläche Geld ausgeben. Seit der Eröffnung des Hauses 1907 hat sich innen und außen viel getan. Treu blieb sich das im Volksmund KaDeWe genannte Kaufhaus beim Sortiment: seit jeher gibts dort Modernes, Exquisites und Luxuriöses zu erwerben.

Wem gehört das KaDeWe?

Seit Juni diesen Jahres gehört das KaDeWe vollständig der thailändischen Central Group, die einer der reichsten thailändischen Familien gehört. Die hielt bereits 50,1 % der Anteile der KaDeWe-Gruppe, die restlichen erwarb sie nun von der zusammengebrochenen Signa-Gruppe um René Benko. Zur KaDeWe-Gruppe gehören auch das Alsterhaus in Hamburg und das Oberpollinger in München.

Großer Beliebtheit erfreuen sich immer auch die gastronomischen Angebote in der 6. Etage. Anfang August wurde bekannt, dass die Fleisch- und Wurstabteilung vor dem Aus stehe, auch gastronomische Angebote sollen eingestampft werden. Mit dem Eigentümerwechsel steht also auch eine wirtschaftliche und personelle Neuorganisation an.

Der exklusive Büro- und Hotelturm Upper West am Breitscheidplatz

Ein Blickfänger am belebten Breitscheidplatz in der Berliner City West ist der Upper West genannte Büro- und Hotelturm. Nach Recherchen der Immobilien Zeitung sind die Makler JLL und BNP Paribas Real Estate mit der Vermarktung des Towers betraut. Das 2017 fertiggestellte Gebäude ist mir 118,8 Metern Höhe und 34 Geschossen das 5-höchste in Berlin.

Signa selbst soll noch Mieter im Gebäude sein, für Boss René Benko soll in der obersten Etage ein über 1000 Quadratmeter großes Penthouse angemietet worden sein. Das dürfte schnell einen Nachmieter finden, wenn der Verkauf des Towers über die Bühne geht. Ein pikantes Detail: Ende 2022 wurde das Upper West mit 700 Millionen Euro bewertet. 15 Monate später liegt die Bewertung bei unter 400 Millionen Euro.

So kam René Benko an das ikonische Chrysler Building in New York

René Benkos Eintritt in den New Yorker Immobilienmarkt sorgte 2019 für einige Schlagzeilen - aus heutiger Sicht dürfte genau das die gewünschte Wirkung gewesen sein. Mit einem US-Partner übernahm die Signa Holding 2019 das Chrysler Building in New York. Das Hochhaus aus dem Jahr 1930 ist immer noch das elfthöchste Gebäude der Stadt. Voreigentümer war ein Investmentfonds aus Abu Dhabi, der sich vom Gebäude für einen relativ niedrigen Kaufpreis trennte.

Gründe dafür waren ein hoher Sanierungsrückstand und eine Besonderheit des Grundstücks: Jedes Jahr wird eine Pacht für den Grund und Boden fällig, ein sogenannter Ground Lease. Dafür fielen im Jahr 2018 noch 7,5 Millionen US-Dollar an, 2019 bereits 32,5 Millionen US-$. Bis 2028 könnte der Betrag auf 41 Millionen US-$ steigen. Eine vertragliche Besonderheit und Belastung, die jegliche Investitionen erschweren dürfte.

Zukunft des Kaufhaus Tyrol in Innsbruck ungewiss

Das 2010 durch Benko als Neubau wiedererrichtete Kaufhaus Tyrol ist ein besonderes Kronjuwel aus dem Signa-Portfolio. René Benko, der aktuell in Innsbruck leben soll, hat in dem Kaufhaus ein Büro. Jetzt soll das Kaufhaus verkauft werden. Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi sagte dem Südtiroler Magazin stol.it, dass er keine Sorgen um die Mitarbeiter und die Zukunft des Kaufhauses habe.

Er rechne aufgrund des Werts der Immobilie im Zentrum der Stadt von einem hohen Interesse und einem raschen Verkauf. Aktuell ist von potenziellen Käufer noch nichts bekannt. Die Erlöse aus dem Verkauf werden dem Sanierungskonzept der insolventen Signa Prime Selection zugutekommen.

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