Können Sie sich ganz kurz vorstellen?
Mein Name ist Claudia Petzenhammer. Ich bin Architektin und Stadtplanerin und bin seit ungefähr zehn Jahren hier auf dem Gelände tätig. Wir haben schon einige Sachen für B&O Bau und B&O Service geplant.
Erinnern Sie sich noch, wie Sie das erste Mal mit der B&O Gruppe und somit mit B&O Bau und B&O Service in Kontakt kamen?
Wir haben damals einen Wettbewerb im Bereich Doppelhaus gewonnen, welches auch hier in der Nähe steht. Wir sind danach mit unserem Büro hier aufs Gelände gezogen, in den Teil City of Wood 2. Da haben wir ein damals leeres Versuchsgebäude bezogen. Herr Dr. Böhm hatte uns gebeten, hier einzuziehen, damit jemand da ist, der nach dem Rechten schaut.
Haben Sie schon öfter etwas für B&O Bau und B&O Service umgesetzt?
Eines meiner Lieblingsprojekte ist der Kindergarten „Die kleine Raupe Nimmersatt“, der in einer kreisrunden Form gebaut wurde. Dann haben wir hier nebenan noch zwei Terrassenhäuser gebaut. An der Stelle vor der Aula, die wir jetzt bauen, haben wir ein Bürogebäude gebaut. Zusätzlich haben wir noch zahlreiche Nutzungsänderungen in bestehenden Gebäuden geplant.
Zum B&O Bau ForschungsQuartier gehts hier: https://buo.de/forschungsquartier/
Können Sie uns das aktuelle Projekt einmal kurz vorstellen?

Das eigentliche Projekt ist die Erweiterung der Flächen einer Schule in den bestehenden Gebäuden von B&O Service. Und nachdem die Schule auch eine Aula braucht und diese ehemaligen Bürogebäude dafür natürlich nicht so geeignet sind, haben wir uns jetzt für einen Neubau entschieden. Die Aula ist vorstellbar wie ein rechteckiger Baukörper, der mit einem Laubengang umgeben ist. Das dient zum einen dazu, dass man sich auch bei Regen im Freien aufhalten kann und eben als Sonnenschutz. Die Aula hat ungefähr 240 Quadratmeter. Die Aula ist von einem Werkraum und einem Kreativraum abgetrennt durch einen großen Flur beziehungsweise ein Foyer. Insgesamt hat das Gebäude eine Grundfläche von 550 qm.
Klingt spannend! Warum eine Aula aus Holz?
Das ist B&O Bau ja immer wichtig, dass man mit dem nachwachsenden, regionalen Rohstoff Holz arbeitet. Der Vorteil ist eben, dass man eine sehr hohe Vorfertigung hat, dass es dadurch enorm schnell geht. Wir gehen davon aus, dass wenn der Bauantrag genehmigt ist, wir dann schnell sein können. Hier auf dem Gelände wird sehr viel mit Holz gebaut und daher ist es, glaube ich, selbstverständlich, dass wir diesen Neubau auch in Holz errichten.
Gibts bei einer Aula in Holzbauweise besondere Anforderungen?

Ja, es gibt natürlich bei einem Schulgebäude besondere Anforderungen an den Brandschutz. Es war hier aber eigentlich keine Schwierigkeit, weil das Gebäude erdgeschossig ist. Das heißt, ich habe überall einen Rettungsweg. Von daher konnte man das mit einer Abweichung im Brandschutz regeln. Und dann gibt es natürlich auch Anforderungen an den Schallschutz. Was jetzt aber bei einem Holzbau besonders positiv zu bewerten ist, weil das Holz natürlich an sich schon ein weicherer Rohstoff ist als jetzt eine Betonwand.
Haben Sie sich für Ihre Planung einige Holzaulen angeschaut?

Ich hatte mich grundsätzlich informiert über Tragwerke, weil es im aktuellen Projekt diese 16,50 Meter freie Spannweite gibt. Man kann die locker überspannen, aber man möchte ja auch, dass es schlussendlich etwas Attraktives ist, was gut aussieht. Wir sind da immer noch am Tüfteln, zusammen mit dem Statiker. Das, was bis jetzt auf den Plänen abgebildet ist, ist wahrscheinlich nicht die endgültige Lösung. Ich habe mir dazu viele Beispiele angeschaut und wir sind jetzt eben gerade am Untersuchen, was die günstigste und die beste Lösung ist, die uns dann vielleicht auch im Schallschutz noch positiv unterstützt.
Klingt ganz so, als ob sich die Aula nahtlos in das Konzept des „B&O Bau ForschungsQuartier“ einfügt, richtig?
Genau. Wir versuchen, dass wir möglichst einfach bauen. Das macht ja auch Florian Nagler an den Forschungshäusern, und das soll hier auch so sein. Wir haben überlegt, ob die Aula einfach nur eine geschliffene Bodenplatte bekommt, dass wir quasi auf Estrich und Bodenbelag verzichten, und dass wir eventuell die ganze Lüftungstechnik weglassen und die ganze Beleuchtung und alles Sonstige sichtbar lassen. Es soll möglichst einfach sein, möglichst wenig Technik haben, und somit schnell gehen und wenig kosten. Natürlich soll es trotzdem gut aussehen und eine tolle Qualität haben.
Selbstverwaltet, sozial, ökologisch: Das Genossenschaftshaus der WOGENO im B&O Bau ForschungsQuartier Bad Aibling - https://www.digitalwerk.io/hot-topics/hot-topics-post/selbstverwaltet-sozial-okologisch-das-wogeno-haus-im-b-o-bau-forschungsquartier-bad-aibling
Wie schnell kann es denn dann jetzt gehen mit der neuen Aula?

Das, was einen am längsten aufhält, ist wirklich die Genehmigungsphase. Aber natürlich spielt auch die Witterung eine große Rolle. Der Holzbau ist schnell aufgestellt. Aber wir müssen auch noch Erdarbeiten machen und die Bodenplatte betonieren. Ziel wären schon sechs Monate Bauzeit, wir planen, dass die Aula im September oder Oktober steht.