Wem gehört das Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel (TXL)?
In letzter Zeit hat sich einiges getan. Seit dem September 2024 ist jetzt die Tegel Projekt GmbH Eigentümerin er Flächen, auf denen die Urban Tech Republic wachsen soll. Der Kaufvertrag zwischen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und der Tegel Projekt GmbH wurde im November 2022 unterzeichnet, jetzt ist der Kauf der 1,35 Millionen Quadratmeter Fläche offiziell.
Was soll auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel passieren?
Auf dem Gelände will man die Stadt der Zukunft neu denken. Ein Ausgangspunkt dafür ist die Urban Tech Republic. Auf 20 Hektar sollen Forschung, Technologie und Innovationen Platz finden. Schwerpunkt soll die Erforschung grüner, sozialer, urbaner Technologien sein. Im Mittelpunkt stehen dabei die Themen Mobilität, Energie, Werkstoffe, Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), Recycling und Wasser. Insgesamt sollen bis zu 20.000 Arbeitsplätze entstehen.
Man will auf dem Gelände den Austausch und die Zusammenarbeit der Unternehmen miteinander besonders stark fördern. 30 Start Ups haben sich in Werkstätten und Büros der Urban Tech Republic schon angesiedelt, einige Möglichkeiten für Neuankömmlinge sind noch verfügbar. Viel wird aber noch umgebaut, wie das ehemalige Terminal D, welches bis 2030 zu einem Technologiezentrum werden soll. Bis dahin steht es für Zwischennutzungen offen.
Was passiert mit dem Terminalgebäude?
Im Kern des ehemaligen Flughafens soll der Campus TXL entstehen. Die Berliner Hochschule für Technik, die dringend auf Erweiterungen ihrer Flächen angewiesen ist, soll sich im Herzen der Urban Tech Republic ansiedeln. Im Hexagon-Terminalgebäude sollen die Studierenden in ferner Zukunft lernen und forschen. Der neue Standort soll Bereiche und Labore für erneuerbare Energien, E-Mobility und Pflanzenforschung bieten.
Aktuell ist der geplante Umzug der BHT nach Tegel in Gefahr. Berlins Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra konnte Ende September im Berliner Abgeordnetenhaus den Finanzierungsplan nicht mehr garantieren. Grund sei die schwierige, finanzielle Lage und die zwingen nötigen Einsparungen im Landeshaushalt. Ursprünglich war der Einzug der Hochschule für 2028 geplant.
Wie viele Wohnungen werden auf dem Gelände entstehen?
Mit dem Schumacher Quartier soll eins der neuesten und nachhaltigsten Wohnquartiere Berlins entstehen. Über 5000 Wohnungen sollen Wohnraum für mehr als 10.000 Menschen bieten. Das Quartier soll dabei ein nachhaltiges und sozial gemischtes Areal werden. Geförderte Mieten solle 35 bis 40 % des Bestands ausmachen. Weiterhin sollen zwei große Parks und ein Bildungscampus entstehen. Das Gelände soll klimaresistent und autoarm entwickelt werden.
Wie nachhaltig wird das Schumacher Quartier?
Die Wohnungen auf dem Schumacher Quartier sollen dabei in klimafreundlicher Holzbauweise entstehen. Zum Jahresbeginn 2024 erschien eine Studie, in der sechs verschiedene Arten der Baukonstruktion miteinander verglichen wurden. Wichtig waren dabei die CO₂-Emissionen und - Bindung. Ein Ergebnis: bei einer Bauphase von 10 Jahren könnte die Hälfte der geplanten Wohnungen sogar mit Holz aus den Berliner Forsten errichtet werden.